Araneus diadematus

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Araneus diadematus Clerck, 1757
Gartenkreuzspinne
Araneus diadematus W 7-8468.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Araneidae (Radnetzspinnen)
Gattung: Araneus (Echte Kreuzspinnen)
Reifezeit (Harvey 2014)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:014834
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.sh== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea diadema
  • Araneus diadematus islandicus
  • Araneus diadematus nemorosus
  • Araneus diadematus soror
  • Araneus diadematus stellatus
  • Araneus hortensis
  • Epeira diademata

Spinne des Jahres 2010 (Hörweg 2009).

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 12 bis 17 mm, Männchen 5 bis 10 mm (Bellmann 2001).

Das Prosoma ist hellbraun gefärbt und mit Haaren dicht besetzt. Die Beine sind hell- und dunkelbraun geringelt und mit vielen kurzen Stacheln besetzt. Das Opisthosoma ist meist braun gefärbt. Darauf findet sich eine Eichblattzeichnung. Helle längliche Flecken bilden im vorderen Bereich des Opisthosoma das namensgebende Kreuz. Weitere kleinere helle Flecken finden sich auch noch auf dem restlichen Opisthosoma verstreut.

Die Färbung von Araneus diadematus ist sehr variabel. Es finden sich dunkelbraune Tiere, hellbraune, ebenso wie kontrastarme sowie beinahe rote oder dunkelbraun-violette Exemplare (siehe auch Bildergallerie).

Verbreitung

Von Europa über den nahen Osten bis nach Zentralasien und Japan. Nach Nordamerika eingeführt. (World Spider Catalog 2020)

Lebensraum

Der Lebensraum von Araneus diadematus ist nicht leicht zu charakterisieren ( (Wiehle 1931). Sie kommt selbst in Höhen von über 1500 m noch vor und fehlt nur in völlig gehölzfreien Landschaften. Oft ist ihr Netz nicht am Boden, sondern ungefähr in 1,50 bis 2 m Höhe einem Baum oder Strauch zu finden ("Manneshöhe" in Wiehle 1931). Sie bevorzugt halbschattige Lebensräume wie etwa Waldränder und Gärten, kommt aber auch auf Ödland und auf Heide vor (Bellmann 2001) (Roberts 1996).

Netzbau

Araneus diadematus baut ein typisches Radnetz, meist ohne Schlupfwinkel. Der obere Rahmenfaden überbrückt oft mehrere Meter, und das eigentliche Radnetz kann leicht 50 cm groß werden. Es besitzt mehr als 30 Radien (Bellmann 2001). Die Fangspirale ist dicht gewebt. Die Nabe ist dichter gewebt. Dort lauert die Spinne meist tagsüber auf Beute, indem sie Vibrationen der Beutetiere im Netz über die Beine wahrnimmt. Bei Bedrohung kann sie das gesamte Netz in Schwingung versetzen, so dass ihre Umrisse verschwimmen.

Die Größe des Netzes hängt am meisten von der Größe der Spinne ab, aber auch andere Einflussgrößen, wie beispielsweise Gewicht der Spinne, Verfügbarkeit von Beute und Wetter spielen eine Rolle (Zschokke 1997).

Fortpflanzung

Paarung

Das Männchen nähert sich dem Netz des Weibchens und spinnt einen Paarungsfaden zum Netz des Weibchens. An diesem zupft es anschließend heftig, um das Weibchen, wenn dieses paarungsbereit ist, zum Verlassen der Nabe zu bewegen. Das Weibchen nähert sich dann dem Männchen und kehrt ihm die Bauchseite zu. Das Männchen verankert schließlich seinen Palpus in der Epigyne und dreht sich dabei so, dass es mit dem Prosoma nach vorne auf dem Bauch des Weibchens liegt. Die Paarung dauert etwa 10-20 Sekunden, danach kann das Männchen erneut anfangen zu balzen, oder es verlässt das Netz. (Bellmann 2001)

Entwicklung

Die Entwicklung von Araneus diadematus ist zweijährig (Bellmann 2001) (Wiehle 1931). Im Spätsommer/Herbst baut das Weibchen nach erfolgreicher Paarung mehrere Eikokons (Bellmann 2001). Die Eier und Larven überwintern im Kokon. Im Frühjahr (meist Mai) schlüpfen die Jungspinnen. Sie zerstreuen sich jedoch nicht sofort, sondern bleiben eine Zeit lang in einem dichten Pulk zusammen. Erst später verbreiten sie sich in der Umgebung und entwickeln sich bis zum Herbst. Das erste von ihnen gebaute Radnetz hat etwa 25 mm Durchmesser. Im Herbst erreichen sie 3-5 mm Körperlänge. In diesem Stadium überwintern die halbwüchsigen Tiere z.B. unter Rinde oder in dichten Nadeln von Nadelgehölzen, und erst im zweiten Jahr entwickeln sie sich bis zur Geschlechtsreife, welche sie meist im August erreichen, In der Regel die Männchen vor den Weibchen. (Wiehle 1931)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise und Checklisten