Araneus angulatus: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 23. Januar 2020, 18:41 Uhr

Araneus angulatus Clerck, 1757
Gehörnte Kreuzspinne
Araneus angulatus 7-5835.jpg
Araneus angulatus
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Araneidae (Radnetzspinnen)
Gattung: Araneus (Echte Kreuzspinnen)
Reifezeit (Le Peru 2007)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:014691
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[CZ] Tschechien LC
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandmh(<)?=G
[D] Berlinex 0
[D] Brandenburg 3
[D] Baden-Württemberg G
[D] Bayern 3
[D] Bayern OG 3
[D] Bayern SL 3
[D] Bayern T/S 3
[D] Mecklenburg-Vorp.mh<<↓↓ 3
[D] Niedersachsen 3
[D] Niedersachsen (H) 3
[D] Niedersachsen (T) 3
[D] Nordrhein-Westfalens(<)(↓)=G
[D] Schleswig-Holsteins?? *
[D] Sachsen 3
[D] Sachsen-Anhalt 3
[NO] Norwegen NT
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau ?
[SE] Schweden NT
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea angulata
  • Araneus angulatus afolius
  • Araneus angulatus atricolor
  • Araneus angulatus levifolius
  • Araneus angulatus niger
  • Araneus angulatus nitidifolius
  • Epeira angulata

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 15 bis 18 mm, Männchen bis 10 mm (Bellmann 2001).

Prosoma des Weibchens dorsal rötlich braun, mit dunklerem Rand. Insgesamt mit relativ langen weißen Haaren bedeckt. Diese sind besonders dicht an den Außenseiten, dem Kopf und und den thorakalen Bereichen. Das Prosoma den Männchens manchmal dunkler, Ränder dadurch nur noch undeutlich sichtbar. Das Opisthosoma des Weibchens hat zwei große auffällige Höcker (siehe Bilder). Es ist oftmals hellbraun gefärbt mit dunkelbraunem Folium. Zwischen den Höckern mit einem hellen Strich, keine Kreuzzeichnung. Opisthosoma des Männchens ebenfalls dunkler, dadurch Folium mitunter nur schwer erkennbar. Manchmal findet man eine Reihe von weißen Rauten sich über die gesamte Fläche des Hinterleibs erstrecken. Diese können in Ansätzen mitunter auch bei Weibchen gefunden werden. Sternum dunkelbraun, mit einem helleren medianen, in der Mitte eingeschnürtem Strich. Beine hellbraun, mit dunkelbrauner Ringelung, diese auf den Hinterbeinen klarer ausgeprägt als auf den Vorderbeinen. (Locket & Millidge 1953)

Genitalmerkmale

Araneus angulatus female PF0840b.JPG Epigyne mit zwei auffällig vorstehenden, eiförmig sklerotisierten Flächen neben dem Scapus.
Araneus angulatus male A4584 PN6060.JPG Pedipalpus mit spitz zulaufender distaler Apophyse.

Ähnliche Arten

Die Art kann leicht mit der vorwiegend in Südeuropa verbreiteten Araneus circe verwechselt werden, welche nur genitalmorphologisch sicher von Araneus angulatus zu unterscheiden ist (Heimer & Nentwig 1991). Ebenso können jüngere oder kleinere Exemplare mit Gibbaranea bituberculata oder anderen Arten der Gattung verwechselt werden.

Verbreitung

Araneus angulatus ist paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).

In Schleswig-Holstein erstmals 2004 nachgewiesen worden (Lemke 2008). In Deutschland eher verstreut nachgewiesen (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Nordamerikanische Nachweise aus älterer Literatur haben sich allesamt als Fehlbestimmungen herausgestellt und gehören verschiedenen Arten, z.B. Araneus bicentenarius, A. andrewsi oder der holarktischen A. saevus an (Levi 1971).

Lebensraum

Die Art kommt in Wäldern vor (Locket & Millidge 1953). Über die genauen Habitatansprüche der Art ist trotz ihrer Größe verhältnismäßig wenig bekannt. Eine der genauesten Definitionen liefert Wiehle, der nachdrücklich betont, dass die Art lichte Waldstrukturen bevorzugt, wodurch sie auch an Waldwegen und Waldrändern zu finden ist. Im Tessin wurde die Art noch auf 1100 m nachgewiesen. (Wiehle 1931)

Araneus angulatus wird auf einigen Länderlisten als gefährdet geführt, ebenso in der Kategorie G (Gefährdung anzunehmen) auf der Roten Liste Deutschlands. Es ist anzunehmen, dass sich heutige forstbauliche Methoden negativ auf die Art auswirken, da Waldlichtungen bzw. Kahlschläge meist rasch wieder aufgeforstet werden und reich strukturierte Wälder und Waldränder, auch durch die Vernichtung vieler Hochmoore, selten geworden sind. Weitere Untersuchungen sind jedoch notwendig, um die Habitatansprüche der Art aufzuklären.

Lebensweise

Araneus angulatus baut ein Radnetz mit meist etwa 50 cm Durchmesser an einem bis zu 5 m langen Brückenfaden, der zwischen Bäumen oder Sträuchern gespannt ist. Der Abstand der Fangfäden nimmt von innen (±2 mm) nach außen (bis zu 12 mm) stetig zu. Tagsüber kann man die nachtaktive Spinne meist an einem Ende des Brückenfadens finden. (Bellmann 2001)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
  • Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
  • Le Peru B (2007): Catalogue et répartition des araignées de France. Revue Arachnologique 16, 469 S., ISSN 0398-4346.
  • Lemke M (2008): Bemerkenswerte Spinnenfunde (Araneae) aus Schleswig-Holstein der Jahre 2004 bis 2007. Arachnologische Mitteilungen 35, S. 45–50.
  • Levi HW (1971): The diadematus-Group of the orb-weaver genus Araneus north of Mexico (Araneae: Araneidae). Bull. Mus. Comp. Zool. 141 (4), S. 131–179.
  • Locket GH & Millidge AF (1953): British Spiders Vol. II. Ray Society, 449 S.
  • Wiehle H (1931): Spinnentiere oder Arachnoidea. 27. Familie. Araneidae. Die Tierwelt Deutschlands 23, S. 47–136.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-21, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise und Checklisten