Anyphaena accentuata

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Anyphaena accentuata (Walckenaer, 1802)
Vierfleckzartspinne
Anyphaena accentuata W 8-02283.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Anyphaenidae (Zartspinnen)
Gattung: Anyphaena (Echte Zartspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:023645
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinsh==*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.h== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Anyphaena accentuata obscura

Anyphaena accentuata ist die europäische Spinne des Jahres 2015. (Hörweg 2015)

Merkmale

Körperlänge Weibchen erreichen 4,5 bis 7,5 mm, Männchen 4 bis 6,5 mm (Roberts 1996).

Die Grundfarbe variiert zwischen weißlich gelb bis dunkel braun, mitunter grünlich. Gelegentlich treten aber auch vollständig schwarze Tiere auf; diese Farbvariante ist aber eher selten (Foto unten). Das Prosoma hat einen hellen Mittelstreifen mit einem dunklen Strich auf der Fovea. Links und rechts ist das Prosoma dunkler mit angedeuteten Rädiärstreifen. Auf dem Opisthosoma finden sich vier charakteristische Flecken, anhand derer die Art immer eindeutig zu bestimmen ist.

Weibchen, die nach der Eiablage einen Kokon bewachen, dunkeln sehr stark nach (Roberts 1996).

AAccentuata fem Augenstellung-VMA-VSA 220.jpg Vordere Mittelaugen (VMA) kleiner als Vordere Seitenaugen (VSA). Dies ist ein Unterscheidungsmerkmal zu Anyphaena pontica. (Weiss 1988). (Augen-Abbildung von frontal)

Etymologie

Anyphaena stammt vom Griechischen ἀν (=nicht) + ὑφαίνω (=weben) und bezieht sich darauf, dass die Arten dieser Gattung keine Netze bauen (Parker 1999).

Lebensraum

Anyphaena accentuata bevorzugt den oberen Stammbereich und die Kronenschicht von Laubbäumen, kommt aber auch an Nadelbäumen und in Gebüschen vor (Heimer & Nentwig 1991). In Wäldern am Stamm und am Laub der Bäume (Reinke & Irmler 1994).

Im Winter findet man Anyphaena accentuata, neben anderen Spinnen, regelmäßig unter der Rinde abgestorbener Bäume und in der Laubstreu (Winterrefugium). Zudem fühlt sich die Art in der Nähe menschlicher Behausungen recht wohl und wird des Nachts häufig bei ihren Streifzügen an Hauswänden von Wohnungen und Nebengebäuden angetroffen. Dabei dringen die Tiere auch immer wieder in Wohnungen ein.

Verbreitung

Europa bis Zentralasien, auch im Iran. (World Spider Catalog 2020).

Lebensweise

Die Art ist nachtaktiv und jagt auf Büschen und Bäumen nach kleineren Fluginsekten.

Das Paarungsverhalten wurde u.a. von Huber (1995) untersucht.

Sobald das Männchen ein Weibchen bemerkt hat, beginnt es heftig mit dem Opisthosoma und den Pedipalpen zu vibrieren. Dadurch wird das Weibchen etwas aus seinem Gespinst gelockt und kommt dem Männchen ein Stück entgegen. Dieses beendet seine Bewegungen abrupt und beginnt nun verhalten mit den Pedipalpen und dem Opisthosoma auf den Untergrund zu trommeln. Nach und nach steigert es die Intensität auf bis zu 30 Schläge pro Minute, gegen Ende manchmal unterbrochen von Vibrationen des Hinterleibs und krampfartigen Bewegungen der vier Vorderbeine.

Anschließend schlüpft das Männchen, immer noch mit den Pedipalpen und dem Hinterleib trommelnd, in das Gespinst des Weibchens und steigt auf dessen Rücken. Nun führt es zwischen dem dritten und vierten Beinpaar abwechselnd je einen der Bulben in die Epigyne ein. Dazwischen kann es bis zu 10 Minuten auf dem Rücken des Weibchens pausieren. Allem Anschein nach beendet anschließend das Männchen nach einer weiteren Ruhephase die Paarung. (Huber 1995)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise und Checklisten