Amaurobius fenestralis

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Amaurobius fenestralis (Ström, 1768)
Fensterspinne (Buchholz et al. 2010)
Fenestralis Belvedere 07-11 07-WW3.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Amaurobiidae (Finsterspinnen)
Gattung: Amaurobius (Echte Finsterspinnen)
Reifezeit (Harvey 2014)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:022604
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinss===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh= *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Ciniflo fenestralis

Amaurobius fenestralis ist die Typusart der Gattung.

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 7 bis 9 mm, Männchen 4 bis 7 mm (Roberts 1996).

Typisch für die Art ist ein recht hellbraunes Prosoma mit leicht dunklerem Kopfbereich bei den Weibchen und nur dunklerem Augenbereich bei den Männchen. Das Opisthosoma ist dorsal sehr kontrastreich gezeichnet. Üblicherweise ist der dunkle Bereich im vorderen Drittel der Hinterleibsmitte einheitlich dunkel und zeigt bei den Weibchen kein helles Herzmal. Bei den Männchen ist das Herzmal sehr oft deutlich aufgehellt (und erschwert eine non-genitale Artbestimmung wegen der großen Ähnlichkeit zu A. similis). Die hellen Seitenbänder sind normalerweise deutlich und scharf abgegrenzt von der dunklen Grundfärbung. Die Bänder enden sehr plötzlich und bilden mit der deutlich schmaleren Reihe von Winkelflecken einen fast rechten Winkel. Die Winkelflecken sind ihrerseits meist sehr deutlich voneinander durch dunklere, oft rötlich gefärbte Zwischenräume abgegrenzt.

AFenestralis 2015-04-15 Bliestorfer Wald m Augesnstellung.jpg Augenstellung (Foto zeigt ein adultes Männchen).

Weibchen

Amaurobius fenestralis female A3326 PN3322.jpg Epigyne mit eher weitrahmig eingefasster Mittelplatte.

Männchen

Tibialapophyse des Pedipalpus mit spitzem, jedoch nicht hakenartig verlängertem Fortsatz (vergleiche Amaurobius similis).

Lebensraum

Unter Rinde stehender und umgefallener Bäume, in Laubstreu, unter Steinen (Roberts 1996). In alpinen Zirbelwäldern (Rief & Ballini 2017).

Lebensweise

Die Tiere verbringen den größten Teil ihres Lebens in einem Versteck am Ende ihrer trichterförmigen Fangnetze. Beobachtungen zufolge verlassen sie diese regelmäßig nachts bei trockenem Wetter und sitzen teilweise sogar neben dem Fangnetz, verschwinden aber bei Störungen sofort wieder im Versteck.[Literaturzitat fehlt]

Die Tiere werden nach einer zweijährigen Entwicklungszeit im Herbst geschlechtsreif und paaren sich im darauf folgenden Frühjahr. Die Männchen sterben kurze Zeit nach der Paarung. Im Hochsommer (Juni/Juli) verschließen die nun zur Eiablage bereiten Weibchen ihr Versteck und bauen es zu einer ovalen Brutkammer aus. Die Eier werden kaum eingesponnen, sodass man ins Innere des Kokons sehen kann. Wenige Tage nachdem die Jungen geschlüpft sind, häuten sie sich einmal. Anschließend saugen sie das Muttertier aus, verlassen kurz darauf das Versteck und trennen sich.[Literaturzitat fehlt]

Der Artname A. fenestralis (lateinisch fenestra = Fenster) rührt fälschlicherweise daher, dass eine andere Art der Gattung, A. similis (lateinisch similis = ähnlich), ursprünglich mit A. fenestralis synonymisiert wurde, vor allem an Gebäuden lebt und dort in Nischen (an Fenstern!) ihre Verstecke anlegt.

Verbreitung

Von Europa bis Zentralasien verbreitet (World Spider Catalog 2015).

Ähnliche Arten

Amaurobius fenestralis sieht A. similis sehr ähnlich und ist nur mit viel Erfahrung habituell von dieser zu unterscheiden. A. similis wird allerdings größer als Amaurobius fenestralis.

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise und Checklisten