Acari: Unterschied zwischen den Versionen

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Milben sind kleine bis sehr kleine Tiere, deren Körperlänge zwischen 0,125 und 20 mm variiert. Die kleinsten Milben sind ''[[Acarapis woodi]]'', die Tracheenmilbe der Honigbiene ([[Tarsonemidae]]) und manche Gallmilbe ([[Eriophyidae]]). Die größten Milben sind einige Zecken ([[Ixodida]]) und tropische Samtmilben ([[Trombidiidae]]).<ref name="Acarology"/><ref name="MitesEvans"/>
 
Milben sind kleine bis sehr kleine Tiere, deren Körperlänge zwischen 0,125 und 20 mm variiert. Die kleinsten Milben sind ''[[Acarapis woodi]]'', die Tracheenmilbe der Honigbiene ([[Tarsonemidae]]) und manche Gallmilbe ([[Eriophyidae]]). Die größten Milben sind einige Zecken ([[Ixodida]]) und tropische Samtmilben ([[Trombidiidae]]).<ref name="Acarology"/><ref name="MitesEvans"/>
  
Milben haben wie alle Spinnentiere einen gegliederten Körper, bei dem die Segmenten zu zwei Körperteilen – Prosoma und Opisthosoma – organisiert sind. Dennoch ist diese ursprüngliche Segmentisierung bei den Milben nicht mehr sichtbar. Pro- und Opisthosoma sind miteinander verwachsen.  
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Milben haben wie alle Spinnentiere einen gegliederten Körper, bei dem die Segmenten zu zwei Körperteilen – Prosoma und Opisthosoma – organisiert sind. Dennoch ist diese ursprüngliche Segmentisierung bei den Milben nicht mehr sichtbar. Pro- und Opisthosoma sind miteinander verwachsen.<ref name="Acarology"/><ref name="MitesEvans"/>
  
 
Eine Region weicher Kutikula, die '''cirumcapitulare Furche''', trennt die Cheliceren und Pedipalpen von den anderen Körperteilen. Die cirumcapitulare Furche teilt den Körper so zu einem anterioren '''Capitulum''' oder '''Gnathosoma''' und einem posterioren '''Idiosoma''', an dem sich unter anderem die Beine befinden.<ref name="Acarology"/><ref name="MitesEvans"/>
 
Eine Region weicher Kutikula, die '''cirumcapitulare Furche''', trennt die Cheliceren und Pedipalpen von den anderen Körperteilen. Die cirumcapitulare Furche teilt den Körper so zu einem anterioren '''Capitulum''' oder '''Gnathosoma''' und einem posterioren '''Idiosoma''', an dem sich unter anderem die Beine befinden.<ref name="Acarology"/><ref name="MitesEvans"/>
  
Die Cheliceren und die Basen der Pediplapen können bei den Milben unabhängig vom Körper seitlich bewegt werden. Das und der in Gnathosoma und Idiosoma geteilte Körper, unterscheidet die Milben von allen anderen Spinnentieren.
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*Saprophage (Fäulnisfresser)
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**Nekrophage (Aasfresser)
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**Detritivore (Fresser von totem planzlichem Material)
  
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Zu Determination der Ordnungen ist normalerweise die Untersuchung mehrere Eigenschaften nötig. Das Schlüssel hier ist wissenschaftlich akkurat, aber ein anderes Schlüssel ist auch vorhanden, das nur häufige und leichter erkennbare Gruppen in Betracht zieht (&rarr; Artikel ''[[Vereinfachtes Bestimmungschlüssel für Milben]]''
  
 
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Version vom 28. Dezember 2009, 21:08 Uhr

Acari Leach, 1814
Milben
Trombidiidae orange.jpg
Trombidiidae Samtmilbe
Systematik
Klasse: Arachnida (Spinnentiere)

Synonym: Acarina

Gnathosoma (Capitulum) einer Parasitidae. Mikrokoppräparat, ventral


Milben (Acari) formen eine Subklasse der Spinnentieren (Arachnida), welche weltweit 7 Ordnungen umfasst (6 davon sind auch in Europa heimisch). Es gibt etwa 50 000 beschreibene Milbenarten (stand 1999). Acariologen schätzen die Zahl der noch unbekannten Arten jedoch auf 1 000 000. (Woolley 1988) (Walter & Proctor 1999)

Körperbau

Milben sind kleine bis sehr kleine Tiere, deren Körperlänge zwischen 0,125 und 20 mm variiert. Die kleinsten Milben sind Acarapis woodi, die Tracheenmilbe der Honigbiene (Tarsonemidae) und manche Gallmilbe (Eriophyidae). Die größten Milben sind einige Zecken (Ixodida) und tropische Samtmilben (Trombidiidae). (Woolley 1988) (Walter & Proctor 1999)

Milben haben wie alle Spinnentiere einen gegliederten Körper, bei dem die Segmenten zu zwei Körperteilen – Prosoma und Opisthosoma – organisiert sind. Dennoch ist diese ursprüngliche Segmentisierung bei den Milben nicht mehr sichtbar. Pro- und Opisthosoma sind miteinander verwachsen. (Woolley 1988) (Walter & Proctor 1999)

Eine Region weicher Kutikula, die cirumcapitulare Furche, trennt die Cheliceren und Pedipalpen von den anderen Körperteilen. Die cirumcapitulare Furche teilt den Körper so zu einem anterioren Capitulum oder Gnathosoma und einem posterioren Idiosoma, an dem sich unter anderem die Beine befinden. (Woolley 1988) (Walter & Proctor 1999)

Die Cheliceren und die Basen der Pediplapen können bei den Milben unabhängig vom Körper seitlich bewegt werden. Das und der in Gnathosoma und Idiosoma geteilte Körper, unterscheidet die Milben von allen anderen Spinnentieren. (Woolley 1988) (Walter & Proctor 1999)

→ siehe auch Hauptartikel Anatomie der Milben

Lebensweise

Milben sind überall mit zahlreichen Arten verbreitet, haben sehr viele Lebensstrategien, sehr viele verschiedene Lebenszyklen, usw. Ausführliche Informationen findet man bei Artikeln über Familien, Gattungen und Arten.

Ernährung

Es gibt sehr viele Ernährungstypen in dieser Subklasse. Die Gruppen nach Ernährungsmethoden sind:

  • Pflanzen- und Pilzenfressende
    • Phytophage (Pflanzenfresser)
    • Mycetophage (Pilzenfresser)
    • Pollenivore (Pollenfresser)
  • Zoophage
    • Räuber
    • Parasiten
      • Hematophage (Blutsäuger)
      • Cytophage und Histophage (Fresser von Schuppen, Haut)
    • Kleptoparasiten (Nahrung anderer Tieren stehlende)
  • Saprophage (Fäulnisfresser)
    • Nekrophage (Aasfresser)
    • Koprophage (Kotfresser)
    • Detritivore (Fresser von totem planzlichem Material)
  • Omnivore (Allesfresser) (Woolley 1988) (Walter & Proctor 1999)

Fortpflanzung

Fortpflanzungsmethoden bei Milben sind mit anderen Gruppen in Arachnida vergleicht überraschend divers.

Bei Familien mit archaischem Reproduktionsmethoden Übermittlung des Sperma passiert mithilfe der Spermatophoren (Samenpakete), wie auch bei Pseudoskorpionen. Bei vielen anderen Familien die Cheliceren des Männchens sind modifiziert, und das Sperma wird damit übermittelt. Bei einigen hochentwickelten Gruppen Befruchtung passiert durch wahres Kopulation, die Männchen besitzen ein Aedeagus (spermaübertragende Organ). (Woolley 1988) (Walter & Proctor 1999)

Weibchen legen meist Eier, es gibt jedoch Gruppen, die Lebendgebär unabhängig entwickelt haben. Einige Gattungen z B. in Tarsonemoida entwickelten sehr interessante Fortplanzungsmethoden: in Familie Pyemotidae die Weibchen bähren reife Tiere, erstens ein Männchen, das dann auf das Rücken seines Mutters klettert und dann die neugeborene Weibchen befrüchtet. Die Art Acarophenax tribolii (Acarophenacidae) entwickelte ein noch überraschenderes Method: junge Tiere werden noch im Körper des Muttertieres reif, und das einzige Männchen befrüchtet die etwa 30 Weibchen noch vor Geburt. Dann das Männchen stirbt, ohne zu geboren. (Mahunka 1972)

Die Mehrheit der Milben sind getrenntgeschlechtig, sexueller Dimorphismus ist auch nicht selten. Viele Gruppen entwickelten Parthenogenese (Jungfernzeugung). Seit 2007 ist es auch bewusst, dass einige Gruppen (z B. in Familie Camisiidae), die parthenogenetische Vorhahre haben, geschlechtliche Fortpflanzung re-entwickelt haben (und damit das Dollosches Gesetz verletzen). (Woolley 1988) (Domes et al. 2007)

Paedogenese, wann die Nymphen reproduzieren, ist extrem selten. (Woolley 1988)

Lebenszyklus

Die Entwicklung der Milben beginnt in dem Ei. Das Embryo entwickelt sich zuerst zu einer Prelarva, später verlässt das Ei als Larve. Larven haben 6 Beine (die Gallmilben, die immer nur 4 Beine haben, ausgenommen). Larven sind meistens homeomorph, ähnlich der Adulten. Heteromorphe Larven sind in Prostigmata nicht selten. (Woolley 1988)

Die Larven häuten und werden achtbeinige Nymphen. Das erstes Nymphenstadium ist die Protonymphe, die zweite (nach einer nächsten Häutung) ist die Deutonymphe. In einigen Gruppen es gibt ein Tritonymphenstadium nach Deutonymphe. Die Nymphen sind aktive oder passive (die letztere sind manchmal phoretisch) Formen. Bei Nymphen die Genitale Öffnungen sind nicht vorhanden, aber sie sehen normalerweise wie Adulten aus. Reife Tiere entwickeln sich von Nymphen nach noch einer Häutung.

Systematik

Determination

Zu Determination der Ordnungen ist normalerweise die Untersuchung mehrere Eigenschaften nötig. Das Schlüssel hier ist wissenschaftlich akkurat, aber ein anderes Schlüssel ist auch vorhanden, das nur häufige und leichter erkennbare Gruppen in Betracht zieht (→ Artikel Vereinfachtes Bestimmungschlüssel für Milben

Schlüssel zu Ordnungen

1 Tarsus des Pedipalps mit einem Paar terminalen Klauen; Opisthosoma mit 4 Paaren von dorsolateralen Stigmen; Peritremen fehlen; quere Suturen teilen Opisthosoma in 12 ’Segmenten’; Lyrifissuren vorhanden; Propodosoma mit 2 oder 3 Paaren von Ocellen; mehr als 7 Paaren von hypostomale Setae; Basis des Tritosternum geteilt. Sehr grosse, primitive Arten, die Sironidae Weberknechte ähneln. In Europa nur in Mediterraneum. → Opilioacarida
Tarsus des Pedipalps ohne terminale Klauen → 2


2 Hypostoma mit zurückgebogene Zähne; Idiosoma mit einem Paar Stigmen hinten vierten Coxen oder dorsolateral zu Coxen II-III, beide Stigmen normelerweise in einer Platte; Peritremen nie verlängt; Tarsus I mit einerm dorsalen Gruben-ähnlichen sensorischen Organ. Mittelgrosse bis grosse Arten. → Ixodida
Hypostoma ohne zurückgebogene Zähne; wenn Stigmen dorsolateral zu Coxen II-III sind, dann mit verlängten Peritremen; sensorische Grubenorgane auf Tarsus I fehlen oder simpel. → 3


3 Stigmen dorsolateral zu Coxen II-IV, meistens mit verlängten Peritremen; zackenartige Seta oder Apotele auf innerem basalem Rand des Pedipalp-Tarsus; Tritosternum meistens veorhanden. → 4
Stigmen nicht dorsolateral zu Coxen, assoziiert mit Gnathosoma, Cheliceren, Acetabula, Beine oder nicht vorhanden; Apotele des Pedipalps und Tritosternum fehlt. → 5


4 Hypostoma (venter von Gnathosoma) mit 4 Paaren von Setae, Epistoma (Tectum) und Tritosternum normalerweise vorhanden; Tritosternum mit Lacinia oder Laciniae; Analdecke mit Setae oder nackt. Sehr kleine, kleine bis mittelgrosse unf grosse Arten. → Mesostigmata
Hypostoma mit 4 Paaren von Setae; Tectum und Tritosternum reduziert oder fehlt; Laciniae klein oder fehlen; Analdecke mit vielen Setae; Pedipalp mit 2 oder 3 subterminalen zackenartigen Klauen; Ocelli fehlen. Nur in Australien, Süd-Asien und Süd-Amerika. In Europa vielleicht in tropischen Gewächshäuser, bisher nicht gefunden. Grosse Arten. → Holothyrida


5 Pedipalpen klein, zweigliedrig, normelerweise zu Seiten des Infracapitulums zugepresst; Stigmen und Tracheen fehlen; Cheliceren chelate or modifiziert-chelate; Idiosoma nie mit übergreifenden Skleriten, nie vermiform; Trichobothrien fehlen. Kleine oder sehr kleine, mikroskopische Arten. → Astigmata
Pedipalp auffälig, mit 3-5 Glieder, wenn klein und mit wenigeren Glieder, dann Idiosoma mit übergreifenden Skleriten oder vermiform; respiratorisches System normelerweise vorhanden; Idiosoma meist mit Trichobothrien; Stigmen assoziiert mit Gnathosoma oder mit Acetabulae der Beine; Cheliceren chelate oder modifiziert, Hakenartig. → 6


6 Gnathosoma mit auffäligen Rutellen; Cheliceren meistens chelate-dentate; ein Paar von propodosomale Trichobothrien (Pseudostigmen) fast immer vorhanden, mit einem Sensillum, das von einer kegelförmiger Bedrückung entspringt; Pedipalpen simpel, mit 3-5 Segmenten; adulte Tiere normelerweise stark sklerotiziert, gepanzert; mit Grat-, Platten- oder Flügel-ähnlichen Ausweitungen des Propodosoma und Hysterosoma. Trachea-System fehlt oder öffnen sich an Acetabulen auf Bein I und II, oder es gibt Brachytracheen (kürze Tracheen) auf Bein I und III, oder Tracheen öffnen sich zu Bothridien. Kleine bis mittelgrosse Arten. → Oribatida
Gnathosoma selten mit Rutella; Cheliceren selten chelate-dentate; Pedipalpen variabel: simpel, klauenartig oder raptorial; Tracheen, wenn vorhanden, öffnen sich in Stigmen bei Basis der Cheliceren oder bei Propodosoma; Peritremen variabel; meist schwach sklerotinisiert; Grat- oder Flügel-ähnlichen Ausweitungen des Idiosoma nicht vorhanden. Körper manchmal vermiform, mit nur 2 Beinpaare. Mikroskopische, kleine und mittelgrosse Arten. → Prostigmata
(Woolley 1988)

Quellen

  • Domes K, Norton RA, Marun M & Scheu S (2007): Reevolution of sexuality breaks Dollo’s law. Proceedings of the National Academy of Sciences 104 (17), S. 7139–7144.
  • Mahunka S (1972): Fauna Hungariae: Tetűatkák (Tarsonemina). Akadémiai Kiadó Budapest XVIII/16, 215 S.
  • Walter DE & Proctor HC (1999): Mites: Ecology, Evolution and Behaviour. University of NSW Press, Sydney and CABI, Wallingford. ISBN 0-86840-529-9.
  • Woolley TA (1988): Acarology - Mites and Human Welfare. John Wiley and Sons. ISBN 0-471-04168-8, 484 S.